Sri Lanka hat fast 3x mehr Einwohner als die Schweiz, verbraucht jedoch etwa 3x weniger Elektrizität. Und dies, obwohl sich die Stromproduktion in den letzten 30 Jahren ver-4-facht hat. (Und jeder Haushalt einen Stromanschluss hat.) Bis 1990 kam aller Strom aus Wasserkraft. Zwischen 2011 und 2014 wurde das erste Kohlekraftwerk mit 900 MW Leistung erstellt; hinzu kommt Erdöl, sodass heute Sri Lanka zu 52% mit fossilem Strom versorgt wird.
Sri Lanka hat heute Kraftwerke mit total rund 4000 MW Leistung - die Verbrauchsspitzen liegen um 2063 MW. Es wird ein jährlicher Anstieg vom Strombedarf um 5% erwartet. Sri Lanka will sich bis 2050 (wieder) zu 100% mit erneuerbaren Energien versorgen: Die Solarenergiekapazität soll auf 16‘000 MW ausgebaut werden - hinzu kommen 15‘000 MW Windkraft.
Aktuell sind kaum 250 MW Photovoltaik Leistung am Netz - so viel wird in der Schweiz etwa jährlich zugebaut. Solarparks mit mehreren 100 MW sind nun in Sri Lanka ausgeschrieben, Netmetering ist möglich, oder der Solarstrom wird zu rund 10 Rp/kWh vergütet. Das ist doppelt so viel wie die St.Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke vergüten, wobei dasselbe PV-Modul in Sri Lanka bis zu 50% mehr Strom liefert.
Marktstudie 2018 (deutsche Exportinitiative Energie)
ibee swiss renewable energy investments (pvt) ltd was registered in 2019 in Sri Lanka and plans to have photovoltaic roof tops with more than 1 MWp capacity on the grid by the end of 2020.
- Calton factory 237 kWp
- Calton sweet shop 78 kWp
- Variosystems 816 kWp
Among other troubles the corona-curfew delaid the installations, but we are happy to produce solar power now since 26.11.2020.
Im April 2019 gab es wiedermal Probleme mit dem Kohlenkraftwerk, das Energieministerium sei an Solar- und Windkraftangeboten für bis zu 100 MW interessiert - so die motivierende Botschaft vor 8 Monaten. In wenigen Wochen hat das Ministerium ein paar zehntausend Dollar mit Teilnahmegebühren für Ausschreibungen eingenommen - die dann nach ein paar Monaten abgesagt wurden. Grosse Pläne, Schweizer Solarmodul-Produzenten mit Exportkrediten zu grossen Umsätzen zu verhelfen, sind vorerst zurückgestellt. Aber doch macht sich im Dezember 2019 ein Container aus der Schweiz auf den Weg, und trifft anfangs Januar in Colombo einen zweiten aus China - denn produziert werden die Module der Schweizer Firma doch vorwiegend in China.
ibee swiss renewable energy investments (pvt) ltd hat aufbauend auf die Erfahrung von ibee studer in Schweiz in Sri Lanka zwei Dachnutzungsverträge abgeschlossen. Bald wird das Fabrikblechdach der Bäckerei- und Fast-Food-Kette Calton weniger Hitzelast ertragen müssen, wenn es mit 237 kWp PV-Modulen bedeckt wird. Solarproduzenten erhalten vom Ceylon Electricity Board in den ersten 7 Jahren rund 14 Rp/kWh vergütet, für weitere 13 Jahre etwa 8 Rp/kWh - wobei die bei über 1300 kWh/kWp ganz ertragsreiche Wirtschaftlichkeitsrechnung steht und fällt mit der Inflation, welche über die 20 Jahre Laufzeit zu erwarten ist. In einem Land mit bis zu 7% Inflation wäre eine Inflationsanpassung oder Bindung an einen Strompreis-Index wünschenswert - fraglich, ob die Politik einfach nicht so weit gedacht hat, oder bewusst mit der Inflation spielt und auf sehr billigen Solarstrom spekuliert. Dass Sri Lanka bei China hoch verschuldet ist, mag wirtschaftspolitisch schwierig sein - anderseits kann die Regierung deshalb nicht an einer schwachen Währung interessiert sein, denn eine abgewertete Währung würde die Rückzahlung noch schwieriger machen. Wie wirtschaftlich auch immer - ökologisch ist der anlaufende Solar-Boom in Sri Lanka ein Gewinn. Wer durch Colombo radelt uns sich achtet, erspäht immer wieder PV-Anlagen - und auch einige Elektroautos, für die deutlich günstigere Importzölle gelten. Gerne werden wir der Bäckerei-Kette mit Ihren 27 Verkaufsstellen auch Elektro-Transporter finanzieren.
Zu Besuch bei potentiell neuen Solardach-Partner lernen wir, wie agressiv Solarunternehmen um Megawatt-Dächer werben. Die Krabben-Verarbeiter und der Stahlwerk-Facility-Manager haben sich gut informiert. Das beste Build-Own-Operate-Transfer Angebot sei soweit, dass der Finanzierer die Erträge der ersten 4 Jahre für sich beansprucht und die PV-Anlage dann kostenlos abgibt. Anderseits beklagt sich ein Dacheigentümer, dass er selbst nicht investieren würde, da sich dies bei 15% Bankzinsen und 20% Steuern nicht lohne. Der Facility-Manager blickt auf das Nachbarsdach mit grosser Solaranlage, die jedoch nicht zufriedenstellend funktioniere. Solarunternehmen, die im letztjährigen Marktreport noch als marktdominierend bezeichnet wurden, stecken heute in der Krise; neue Player suchen mit ambitionierten Angeboten nach Umsatz. Sonniges Geschäft oder ruinös - wenn der Wettbewerb unter PV-Installateuren die Angebotspreise drückt, können Solar-Investoren profitieren - wobei gute Qualität wohl die Voraussetzung für langfristigen Erfolg ist.
Der Elektronik-Hersteller Variosystems mit Schweizer Wurzeln betreibt auf der ersten Produktionshalle nahe Negombo seit über 5 Jahren eine Solarstromanlage mit 500 kWp. Auf der vor zwei Jahren erstellten zweiten Produktionshallen können 800 kWp installiert werden - ibee swiss renewable energy investments (pvt) ltd bietet dazu die Finanzierung. 2021 sollen täglich über 2500 kWh Solarstrom fliessen.
Unweit von Variosystems konnten wir eine 1200 kWp auf einem Pneu-Werk und eine sich im Bau befindliche Anlage mit 300 kWp besichtigen. Die lokalen Solarunternehmen erweisen sich als Kompetent und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.
(Reisebericht Dezember 2019 / Januar 2020)