Das Genossenschaftswesen beschäftigt mich seit über 15 Jahren. Mein Engagement für Energiegenossenschaften steht in einem gewissen Kontext dazu; die potentielle Bedeutung geht für mich jedoch weit darüber hinaus. Nachfolgend eine Studienarbeit aus 2001 sowie meine aktuellen Überlegungen dazu (Stand Januar 2017).

Unternehmenstheorie und Genossenschaftswesen
Studienarbeit von 2001 an Universität Zürich, Seminar Theorien der Unternehmung
Unternehmenstheorie_Genossenschaft_2001.
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Genossenschaftliche Währungsräume

Inwiefern können sozialstaatliche Funktionen genossenschaftlich-unternehmerisch organisiert werden? Welche Vorteile können genossenschaftliche Währungsräume bieten?

 

Im Club of Rome Bericht "Money and Sustainability"  begründet Bernard Lietaer die Notwendigkeit von Regionalwährungen für eine nachhaltige, resiliente Wirtschaft. 

 

Thomas Piketty hat die Problematik von Einkommensungleichheit innerhalb von Nationen bzw. Währungsräumen analysiert . Weiterführend wird eine These verfolgt, inwiefern eine hohe Einkommensungleichheit die Entwicklung dieses Währungsraums negativ beeinträchtigt. Eine kaufkräftige Bevölkerungsminderheit kann ihre Machtposition bzw. die Konkurrenzfähigkeit ihres Billiglohn-Geschäfts aufrecht erhalten, indem sie mit Geldanlagen und -ausgaben im Ausland die Währungsabwertung fördert. 

 

Sozialistische Bestrebungen oder Währungsinnovationen auf nationaler Ebene müssten gegen die Interessen einer starken Bevölkerungsgruppe durchgesetzt werden. Alternativ stelle man sich eine genossenschaftliche Gesellschaft vor, die zwar keine staatliche Souveränität hat, aber die Bedürfnisse ihrer Mitglieder durch Nutzung deren Arbeitskraft möglichst optimal organisiert. Zieht man eine solche Genossenschaft mit rund 1000 Mitgliedern in einem Entwicklungsland in Betracht, würden Unterbeschäftigte aus dem Agrarbereich zu Gesundheits- und Lehrpersonal ausgebildet und das Bau- und Wohnwesen genossenschaftlich-intern organisiert. Das System kann und soll nicht mit staatlichem Zwang durchgesetzt werden, sondern muss seine Konkurrenzfähigkeit im erzielbaren Lebensstandard beweisen. 

 

Erfolgsentscheidend ist die "Handelsbilanz" der Genossenschaft. Um die im zweiten Abschnitt beschriebene Problematik zu vermeiden, ist eine tiefe Einkommensungleichheit innerhalb der Genossenschaft von Bedeutung. Arbeitskräfte mit den tiefsten Vormonats-Einkommen haben vorrangiges Anrecht auf Arbeiten in der Genossenschaft; leistungsfähigere Arbeitskräfte mit höherem Stundenlohn werden mit mehr Freizeit honoriert. 

 

Als Genossenschafts-interne Währung werden Genossenschafts-Anteilscheine vorgeschlagen. Die Genossenschaft emittiert Anteilsscheine, indem sie Genossenschafter im Infrastruktur- und Wohnungsbau auszahlt. Lebensmittelproduzierende Genossenschafter akzeptieren das Genossenschaftsgeld der Bauarbeiter, da sie Miete, Bildungs- und Gesundheitsleistungen in Genossenschaftswährung zu bezahlen haben. Die Werterhaltung der Lokalwährung ist vom Management der Genossenschaft abhängig, aber nicht vom national-ökonomischen Schicksal. Extern mögen wachstumsabhängige Industrie-Arbeitsplätze wegfallen oder neu geschaffen werden; der genossenschaftliche Konsumkreislauf bietet dagegen ein resilientes, post-wachstumsfähiges Gegenstück.

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Empfehlenswerte Solargenossenschaften:

Genossenschaft Solar St.Gallen, produziert Solarstrom für über 400 Haushalte. Seit der Gründung 2012 hat ibee studer Projekte mit über 2000 kWp ans Netz begleitet und ist auch für den Anlagenbetrieb zuständig.

www.solar-sg.ch

ADEV Energiegenossenschaft bzw. ADEV Solarstrom AG, Betreiber von über 50 Solarstromanlagen in der ganzen Schweiz, sowie Wasser-/Windkraftanlagen und Holz/BHKW-Wärmeverbünden. Hierfür habe ich gearbeitet, bevor ich in St.Gallen selbstständig wurde.

www.adev.ch